Der Templerprozess

„Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein auf sie!“ (Joh 8,7). - Wer von euch ohne Schuld ist, der möge sich als Richter und Ankläger über den Tempel erheben. Aber ohne Schuld ist keiner von euch, und darum könnt ihr euch auch nicht als Richter aufspielen.

Ein lange verschollenes Dokument spricht die Krieger Gottes - nach 700 Jahren - vom Vorwurf der Gotteslästerung frei.

Ein, in den Archiven des Vatikans aufgefundenes Dokument, das im Voraus stark propagiert und pressewirksam veröffentlicht wurde, belegt angeblich, dass Papst Clemens V. die Tempelritter schon 1314 vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochen und die unschuldig ermordeten Ritter um Verzeihung gebeten hatte, berichteten weltweit die diversesten Medien. Der Orden gerät zurück ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit.

Für viele galten die Herren vom Tempel seit dem 14. Jahrhundert als Ketzer. Sie sollen auf das Kreuz gespuckt und die Existenz von Jesus geleugnet haben - ihr Orden wurde deshalb 1314 von Papst Clemens V. aufgelöst. Hunderte wurden im Namen des Christus brutal und unmenschlich gefoltert, viele getötet.

Diese angebliche historische Gewissheit wird nun von höchster Stelle erschüttert - durch ein Buch aus dem Vatikan. Das im letzten Jahr erschienene Werk “Processus contra Templarios” basiert auf neuen Dokumenten aus dem Geheimarchiv des Vatikan und ist geeignet die Tempelritter von allen Vorwürfen rein zu waschen, berichtete z.B. “Daily Telegraph”. “700 Jahre lang haben wir geglaubt, dass die Tempelritter als verfluchte Menschen starben. Dieser Fund spricht sie frei”, sagte Professorin Barbara Frale, Angestellte des Geheimarchivs des Vatikans, der Zeitung.Das Buch basiert auf dem “Chinon-Pergament”, benannt nach dem französischen Ort Chinon. Das Dokument war lange verschollen, weil es laut Frale im 17. Jahrhundert falsch archiviert wurde. Erst 2001 entdeckte die Vatikan-Archivarin das Pergament, jetzt wurde es öffentlich gemacht. Es enthält die Protokolle der Anhörungen der Tempelritter vor Papst Clemens und endet laut Professor Frale mit der päpstlichen Absolution für den Orden.Das Ende des Ordens kam 1307, als der französische König Philipp IV. die reichen Templer ins Visier nahm, ihre Häuser durchsuchen ließ und ihr Vermögen beschlagnahmte. Der Vorwurf lautete auf Ketzerei. Nach dem Einschalten der Inquisition verbot Papst Clemens V. den Orden im Jahr 1314.

Die Energie, die wir benötigen, bekommen wir nur aus dem Strom, gegen den wir schwimmen.

Leander Segebrecht

Laut Professor Frale enthüllt das “Chinon-Pergament”, dass der Papst damals wider besseres Wissen handelte, um eine Kirchenspaltung zu verhindern. Der Papst habe sich gezwungen gesehen, die Tempelritter nach den Anhörungen um Vergebung zu bitten, sagte Frale in einer Pressesitzung. “Dies ist der Beweis, dass die Tempelritter keine Ketzer waren.” Das verlautete jetzt auch endlich der Vatikan, wo es aus der Umgebung des Geheimarchivs hieß, dass der legendäre Ritterorden vom Heiligen Stuhl eben niemals als ketzerisch verurteilt worden sei. In der Bulle „Vox in excelso“ von Papst Clemens V. vom 22. März 1312 heiße es vielmehr wörtlich: „Nun kann der erwähnte Orden (der Templer) aus dem bisherigen Prozessverlauf freilich nicht durch einen definitiven Urteilspruch kanonisch als häretisch (= ketzerisch – d. Red.) verurteilt werden.“ Diese Bulle sei am 3. April 1312 auf dem Konzil von Vienne (1311 – 1312) vor allen anwesenden Bischöfen verlesen worden. Seitdem dürfe dieses wohl dokumentierte Urteil also als öffentlich und bekannt angenommen und vorausgesetzt werden. Von einer Ketzerei oder Häresie der Templer habe also nie die Rede sein können. Aber genau dies nicht nur in einem kleinen Zirkel von Wissenschaftlern, sondern weltweit bekannt zu machen, hat die Kirche wohl weislich versäumt – mit fatalen Folgen nicht nur für den Ruf der Templer. Tatsache ist deshalb, dass die Templer seit vielen Jahrhunderten für halbe oder ganze Ketzer gehalten wurden – und Generationen von Häretikern sie für ihre Irrlehren missbrauchen konnten.

Papst Clemens V. wollte wissen, was es mit den Anschuldigungen gegen die Templer wirklich auf sich hatte, die der französische König Philipp der Schöne so lautstark vorbrachte. Am liebsten hätte er die Templeroberen persönlich befragt, schließlich unterstand der Orden dem Papst allein, doch das ließ der König nicht zu. So blieb Clemens nichts anderes übrig, als eine Art Untersuchungsausschuss ins Leben zu rufen. Gegenüber dieser Gruppe von Kardinälen beantworteten die Templer angeblich bereitwillig alle Fragen, wiesen alle Anschuldigungen zurück, bekundeten ihre Treue zu Gott und erhielten die Absolution. Nach dem Kirchenrecht wäre der Prozess damit beendet gewesen; dass es anders kam, sei einzig Philipp zu verdanken. Das Dokument heißt Chinon-Pergament, weil dieses Protokoll der Befragung der Ordensoberen durch die Untersuchungsrichter des Papstes auf der Burg Chinon in Südfrankreich stattfand. Dort hatte König Philipp die Templer-Elite eingekerkert.

Das Ganze ist zwar als eine Sensation zu werten, denn es soll so deutlich wie nie zuvor aufzeigen, dass die Templer als Streiter Gottes zur Kirche standen und die Kirche nicht aufgrund der Faktenlage, sondern nur auf Druck des französischen Königs den Orden suspendierte. Das steht im krassen Widerspruch zu dem, was uns viele, und nicht nur Sensationsautoren immer wieder anhand diversester Belege nachzuweisen versuchen, die behaupten, die Kirche habe den Orden aufgelöst, weil er ihr zu mächtig geworden war oder sogar etwas von einem “dunklen Geheimnis” der Templer propagieren. Aber es führt natürlich alle, die sich zu Erben eines vermeintlichen Templergeheimnisses erklärt haben, ad absurdum. Dazu gehören bekanntlich nicht nur die Freimaurer, sondern ebenso die weltweit sprießenden Hobby- und Sozialrittervereine.

Nach der Verhaftung der Templer durch französische Truppen schrieb Papst Clemens V. an König Philipp IV: „Ihr habt in unserer Abwesenheit gegen alle Regeln Hand an Personen und an das Eigentum der Templer gelegt. Ihr habt sie gefangen gesetzt und zur Pein der Gefangenschaft noch andere Drangsale hinzugefügt. Euer übereiltes Vorgehen erscheint in den Augen aller, zu Recht, als ein Akt, mit dem Ihr uns und der Römischen Kirche Verachtung erweist.“ Ein mutiger Brief und wenn dem so wäre, ein tapferer Schritt. Aber weshalb handelte der Papst letztendlich so unverständlich falsch und antichristlich? Weil er letztendlich dem Druck des Königs nachgab? Obwohl er wusste, dass Philipp kein Recht dazu hatte, dass der Templerorden rechtgläubig war, ließ er sich einschüchtern und wurde letztendlich zum unwilligen Helfer des Königs? Tat er dies eventuell, weil er wusste, wozu Philipp in der Lage war und um größeren Schaden von der Kirche abzuwenden, also möglicherweise aus seiner Sicht aus lauteren Motiven? Fehlte ihm der Mut zum Widerstand, zum Aufbegehren, wie ihn Bonifaz VIII. etwa hatte? Am 3. April 1312 verkündete Clemens V. „nicht ohne Bitterkeit und Herzenskummer“ das offizielle Ende der Templer. Allerdings hielten sich viele Gruppen der Templer außerhalb des Machtbereiches der Verfolger auf und verhalfen dem Orden der Templer zu überleben.

Die Festung Chinon in Frankreich

Die Festung Chinon in Frankreich

Mit dem vermeintlichen Ende des Ordens begann auch der Lug, Betrug und Missbrauch des Namens Tempelritter. Heutzutage gibt es viele Gruppierungen, die sich auf den Orden der Tempelritter berufen. Einige davon sind so weit von den Templern entfernt, wie sie es nur sein können - von den Templergraden der Freimaurer bis hin zu diversen Neotemplerorden mit antisemitischer, politischer Ausrichtung wie die des Lanz von Liebenfels. Andere “Neo-Templer” sonnen sich im großen Namen des Ordens durch diverseste sozial angehauchte, öffentlichkeitswirksame Auftritte, ohne selbst irgendwelche auch nur annähernd großen Taten zu vollbringen.

Auf den ersten Blick erscheint die Veröffentlichung der Prozessakten ein erster Schritt hin zur Rehabilitation des Ordens. Tatsächlich zeigt sich hier der Versuch, die Templer, ihr Andenken und ihr Erbe wieder zurückzuholen in den Schoss jener Kirche, für die sie dereinst bereit waren ihr Leben hinzugeben. Soll dies der Versuch sein, sich durch billige polemische Apologie aus der Verantwortung für den schmählichen Verrat des heiligen Stuhles an den Herren vom Tempel, herauszuwinden? Oder ist es einfach der Versuch die Herren vom Tempel erneut in die Anonymität des Schattendaseins zu verdammen, indem man ihre Existenz dem kirchlichen Dogma unterstellt? Die wahren Tempelritter erkennt man erst mal daran dass sie keine Christen sind - damit fallen schon mal die ganzen Scharlatane der Hobby- und Sozialrittervereine aus dem Raster. Die Templer, die ganze Organisation des Tempels, stehen allein im Dienste Gottes. Sein Werk zu erhalten, den Menschen in die ihm kraft der Naturgesetze der Evolution auferlegten Schranken zu verweisen, um den Lauf des Lebens, in der allen jetzt bekannten Struktur der Arten und Gattungen, zu erhalten, sind die wesentlichen Ziele des Tempels. Möge Gott diesen lauteren Zielen seinen Segen geben und die Weisheit, im Erkennen der Wahrheit der Vernunft und Einsicht, zum Sieger über die naive Einfältigkeit der menschlichen Arroganz und Dummheit machen. Danach kann man sich die Geschichte des Ordens aus der Sicht des Ordens ansehen....

Die Templer werden heute wieder gebraucht und es ist an der Zeit für ihre Rückkehr.

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