Die Komtureien

CHATEAU DE SERRES

Für seine Arbeit muss man Zustimmung suchen, aber niemals Beifall.

Charles-Louis Baron de Montesquieu

Wie in den Geschichtsbüchern und zeitnahen Urkunden aufgezeichnet, ging der Orden bereits im 12. Jahrhundert eigene, wenn auch für die meisten kaum nachvollziehbare Wege in seiner politischen und sonstigen weltlichen Orientierung. Die meisten Personen in den höchsten Ämtern des Ordens verstanden sich auf geschickte Diplomatie im Umgang mit dem Heiligen Stuhl, zeigten sich aber mindestens genauso geschickt in der Diplomatie gegenüber den weltlichen Vertretern des eigenen Interessengebietes, soweit dies den Zielen des Ordens dienlich sein konnte.

Der Orden entzog sich der weltlichen und auch kirchlichen Hierarchie um nicht zu deren willenlosem und gefügigem Werkzeug zu verkommen. Nur so war man in der Lage, eigene, zukunftsorientierte Ziele zu verfolgen, den nicht geringen Reichtum des Ordens anzuhäufen und solches auch zu sichern.

Grundstock dieses Reichtums waren die Komtureien und die durch diese erzielten regelmäßigen Einkünfte des Ordens. Nicht allein landwirtschaftliche Anwesen und Gutshöfe zählten hierzu, sondern auch eine große Anzahl von handwerklichen und kaufmännischen Betrieben, die entweder vom Orden gegründet oder überwiegend durch affiliierte Ordensglieder zugeführt wurden. Solche ordenseigene Betriebe und auch die unmittelbaren Ordenseinrichtungen selbst, bedurften einer großen Anzahl von Bediensteten und Helfern, wie Stallmeister, Knechte, Kellermeister und Diener, Hausmeier, Müller, Bäcker, Schmiede und sonstige Handwerker und Helfer, dass man dafür keine waffenfähigen Ritter abstellen konnte.

Aus diesem Grunde wurden bereits ab 1146, als der Orden an Gütern und Gliedern erheblichen Zuwachs erfahren konnte, erhebliche personelle Aufstockungen durch ordenseigene, sogenannte Servienten/Sergeanten durchgeführt. Diese „dienenden“ Brüder waren Ordensangehörige des „dritten Standes“, also aus dem bürgerlichen oder auch Bauernstand angeworben, um den personellen Bedarf sicherzustellen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts zählte das Heer der Servienten allein in Frankreich mehr als 150.000 wehrfähige Männer.

Aber keineswegs wurden diese als niedere Dienende geachtet, sondern standen in überwiegend hohem Ansehen - verdiente Servienten konnten selbst in den Rang eines Komturs aufsteigen, welche auch im Kampfe eigene Einheiten anführen. Denn selbstverständlich mussten diese auch das Kriegshandwerk erlernen und im Kampfe den Rittern zur Seite stehen.

Im Abendlande dienten solche Komturen als Verwalter oder Meier der ordenseigenen Betriebe, welche als Komtureien bekannt wurden. Solche Komtureien waren keineswegs als einfache Handwerks- oder Bauernbetriebe zu sehen, sondern in ihnen herrschte eine Kultur,, mit „hohem“ Ton, ritterlichem Anstand und feiner Sitte, deren Vorbild die französische Ritterschaft war. Es waren regelrechte Hochschulen aller ritterlichen Zucht und Sitte und Stätten der Bildung, Wissenschaft und Forschung, in denen die Bildung des hohen Adels ihren höchsten Stand erreichte.

Alle größeren Komtureien waren befestigte und zumeist standesgemäß ausgestattete Gebäude, in welchem ein sehr hohes gesellschaftliches Niveau herrschte. Teilweise fand sich dort ein Luxus, welcher auch geeignet war, weltliche Adelssprosse regelrecht schwärmerisch in die Reihen des Ordens strömen zu lassen. Derart kostbare Möbel, Teppiche, Gemälde und sonstige Hausausstattung konnten sich die Ritterschaften des Mittelalters kaum leisten und waren durchaus geeignet manche Gelüste in den Reihen der kirchlichen Würdenträger zu erwecken.

Aber bei allem Wohlstand und Möglichkeiten zu schöngeistiger Kurzweil, waren diese Komtureien Stätten der Arbeit und des redlichen Strebens nach Gewinn zur Sicherung der Ordensziele.

Der wissenschaftliche Geist und die sowohl ökonomischen als auch ökologischen Ziele des Ordens haben sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert – vielmehr deutlich stärker in Richtung auf wissenschaftlich ökologisches Handeln verstärkt. Mit den wirtschaftlichen Erfolgen des Ordens, welche sich aus Investitionen in den frühindustrialisierten Staaten erwirtschaften ließen, wurden die Aktivitäten des Ordens Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in Richtung Landwirtschaft und Forschung forciert. Nachhaltige Großinvestitionen wurden zudem zielorientiert in den führenden Global Resources Unternehmen getätigt und im Ankauf von Staatsanleihen ausgesuchter Industrie- und Schwellenländer.

Die Verwaltung dieser Aktivitäten liegt in der Verantwortung der regionalen Komtureien und unterliegt der Aufsicht durch die Provinzialpräzepturen. Dem Orden dienen in seinen Betrieben und Unternehmen nicht nur eine Großzahl an aktiven Servienten, Sergeanten und Rittern, viele Unternehmen werden auch unabhängig vom Ordensbetrieb, als selbständig wirtschaftende Betriebe geführt. Der Orden ist somit in der Lage völlig autark und frei jeglicher politischer oder sonstiger Einflüsse seine Ziele zu verfolgen.

Die landwirtschaftlichen Großbetriebe des Ordens wurden in den vergangenen Jahrzehnten im Sinne der ökologischen Landwirtschaft orientiert und die wirtschaftlichen Beteiligungen an Konzernen und sonstigen industriellen und auch handwerklichen Unternehmen werden im Sinne einer zukunftsorientierten, evolutionserhaltenden Ökonomie ausgerichtet. Die Ordenspolitik fordert eine Abkehr von der derzeitigen Ausrichtung der Welt- und Wirtschaftspolitik – weg vom Höher, Weiter, Mehr. Die Zeit des wirtschaftlichen Raubbaues an dem Planeten ist vorbei – wirtschaftliches Wachstum ist zur treibenden Kraft der völligen Vernichtung der Evolution geworden. Im Themenbereich „Ordenspolitik“ werden wir noch ausführlich darauf zurückkommen.

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Die Führungsstruktur der Templer

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